ulrich berghäuser

Downhill & Marathon

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bericht 7. Freiburg Marathon 28.03.2010

 auch ohne sonne läufts in der sonnenstadt !

War das ein winter! 3 monate schnee und eis, schneebruch und windbruch in den wäldern, kaum mal die möglichkeit richtig ins laufen zu kommen. Kurzum, ungünstigste trainings bedingungen für einen marathon der schon so früh im jahr stattfindet wie der Freiburg Marathon. Das ich bei meinem 20sten Marathon jubiläum dann doch nicht so aussah wie die bronze figur im stadtgarten von Freiburg, habe ich sicher meinen vielen langen läufen, den niedrigen temperaturen im Breisgau und der top organisation zu verdanken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Wegen schnee und eis hatte ich meine 10er wettkämpfe gestrichen und mein HM musste sogar wegen schneesturmes abgesagt werden. Zum glück war der Frankfurt HM wegen des neuen zieleinlaufes im Waldsstadion (neudeutsch Commerzbankarena) eine woche verschoben und somit die letzte möglichkeit noch einmal einen schnellen lauf zu absolvieren. Also übertainiert ging ich ganz sicher nicht an den start. Dieser liegt, wie auch das Ziel, direkt vor der Messehalle, wo wir auch mit unserem camper übernachteten. Also denkbar kürzste wege, ausser in die schöne altstadt hinein. Zwar wird hier ein buss eingestzt der uns ins zentrum brachte, aber abends ist das Messeglände nur mir der strassenbahn und einer kurzen wanderung erreichbar. Am Samstag bedeckter himmel, regengüsse und hagelschauer, die die historischen wasserrinnen in den altstadtgassen füllten. Bei unserem hübchen altstadt rundgang flüchteten wir in ein tee geschäft für eine heisse tasse tee, und suchten in einer netten italienischen Vinothek schutz vor den unbilden des wetters, iimmer in der hoffnung das es sich bis zum Sonntag wieder beruhigen möge. Am abend, in der Trattoria, sassen dann alle die nicht auf der messe die nudelparty wahrgenommen hatten, sondern lieber ganz gemütlich pasta und pizza in sich hineinschaufelten.

         

Startzeit 11:20 uhr. Das ist ja mal was für ausschläfer - auch wenn in der nacht die zeit eine stunde vorgestellt wurde. Gefrühstückt, mehrmals die toilette, neben der wir direkt parkten, aufgesucht und 10 minuten vor dem startschuss aufgebrochen. Das nenn ich gemütlich! Auch der startbereich war äusserst übersichtlich. Die ca. 1600 starter sammelten sich auf einer vierspurigen strasse als kleines grüppchen vor der zielliene, ja geradezu etwas verloren sahen sie da aus. Verwundert hat mich das kein einziges Toi häusschen aufgestellt war - alle läufer also irgendwo auf der messe ihr letztes geschäft erledigt haben mussten, und auch keine zeiteinteilungen vorgenommen waren. Gut und gerne würde das areal 10 mal so viele läufer verkraften, aber die kommen ja noch am nachmittag beim halbmarathon.

                                                          

Bei 10°C, bedecktem himmel und stürmischem wind wurden wir dann völlig ohne jedes gedrängel auf die erste runde geschickt. Zugegebener massen eine echt nette runde, durch grüne wohngebiete, über die berühmte blaue brücke hinein in die altstadt. Im zickzack hindurch, wobei das pflaster garnicht störte, und hinaus entlang der Dreisam, auf der anderen seite wieder in die stadt zurück, erneut durch nette wohngebite und schon liegen 21,1km hinter mir - bei einem flotten schnitt von 4:50 min/km. Das alle 3km beidseitig getränke gereicht werden, und zwar in pappbechern wie sich das gehört, und alle 6km bananen und müsliriegel bereit liegen ist einfach nur toll. Niemals kommt es zu irgendeiner drängelei. Auf einer runde spielen dazu genau 42 bands, die die spärlichen zuschauer ersetzen. Keine blasmusik sondern alles zwischen rock, punk und hip hop ist vertreten, es geht also richtig fetzig zur sache. Zuschauergedränge kommt nur alle paar kilometer auf wenn die staffeln wechseln und viele schüler mit samt den eltern und freunden für hektik und stimmung sorgen. Unter diesen aspekten gesehen ist ein 2 runden marathon dann eigentlich eine feine sache. Zudem weiss mann in der zweiten runde was auf einen zukonmmt. Da eine lange gerade mit viel gegenwind, hier eine steigung auf eine brücke, und dort die fetzige rock röhre dir dir beine macht. Aber in dieser zweiten runde bläst der wind viel stärker und die wenigen steigungen sind viel länger und steiler. Es fängt zu regnen an und bei km 32 zieht der luftballon mit der 3:30 drauf an mir vorbei - allerdings mit nur einem einzigen läufer im schlepptau. Dummerweise finde ich keine gruppe mehr hinter der ich mich gegen den wind schützen und die mich ziehen könnte. So werden die letzten 2 km mit leichter steigung ein kampf gegen den wind und die uhr. Ich verliere über 2 minuten dabei, biege aber trotzdem sehr sehr glücklich auf die zielgerade vor der messe ein: 3:35 !

              

Kerstin, die als unterstützer heute gar nicht wirklich zum einsatz kam, reichte mir ein handtuch und ich verschwand gleich in die dusche. Unzählig athletische nackte männer standen da hinter und nebeneinander im dampf des heissen wassers. Im camper, der ja keine 50m weg parkte, liess ich mich dann mit massage, bretzel und einem tannenzäpfle bier verwöhnen. Im dauerregen fuhren wir dann nach Badenweiler, wo wir am nächsten tag das thermalbad genossen. Neben sauna und dampfbad gab es eine fantastische bürstenmassage und wir konnten sogar auf der dachterasse, zum ersten mal in diesem jahr, ein sonnenbad geniessen. Ein perfektes langes laufwochenende ! Wie hoch meine gelaufene zeit einzuschätzen ist stellte ich erst später fest. Umgerechnet nach der 'age ajdustment' kurve war ich fast genauso flott als bei meinem entsprechenden schnellsten lauf (3:24) in Berlin vor 7 jahren - und das bei der miesen vorbereitung...

 
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