ulrich berghäuser

Downhill & Marathon

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bericht: descente barr 17-18.april 2010

wir lieben es französisch !

Das gab es noch nie. Flugverbot über ganz Europa, einem vulkan auf Island sei dank. Abheben und landen war an diesem wochenende ausschliesslich den schwerkraft piloten in einem Elsässischen dorf amtlich erlaubt und sogar erwünscht. Ob startsprung, roadgap, sprung über den fels oder zielsprung – airtime war angesagt in Barr

Extra Love

 Birk: Sprung ins tal


Stell dir vor es ist winter  - und er hört gar nicht auf! Die anmeldung für das downhill rennen im elsässischen Barr war schon lange offen, da war das land noch unter einer dicken schneeschicht begraben und ein schneesturm jagte das nächste winter chaos. Wer sich für den start in die session  vorbereiten wollte musste mit den widrigen wetterverhältnissen kämpfen oder ins fitnessstudio ausweichen.  Wohl dem der überhaupt material zur vorbereitung  hatte – die einen warteten verzweifelt auf ihre neuen G-Box rahmen, die anderen hatten zwar ein nagelneues Ion auf der wohnzimmer couch liegen, aber die dafür bestimmten anbauteile kamen partou nicht bei. Auch hier, wie so oft im downhill sport,  frust und freude so nah beisammen. Dabei gab es doch allen grund zur vorfreude auf 2010. Immerhin war ein toller deal eingefädelt zwischen Nicolai und den Gravity Pilots mit der folge das das team Extra Love aus der traufe gehoben wurde. Keine profis oder semiprofis, sondern amateur racer und somit der breitensport werden hier von der renomierten bike schmiede unterstützt, was ein grosses lob verdient.

 

    Maexchen     niklas   Birk

 

Liebliche weinlandschaft geht in bewaldete mittelgebiergs hänge über. Da ist Barr und die heimat der GP’s, der Rheingau, gut vergleichbar. Hier und da gibt es hervorragende enduro strecken oder trails und auch hinreichend gastronomie für die biker. Vielleicht gibt es ja in zukunft auch eine richtige downhill strecke oder gar ein rennen an den hängen des Taunus – dafür jedenfalls machen sich die vereinsmitglieder der GP stark.

Seit acht jahren gibt es nun schon das rennen im April im Elsass. Jedes jahr wird erneut für die abfahrt, auf der nicht permanenten piste, gekämpft. Das rennen ist traditionell der erste lauf von vier zum cup de Lorrain. Das muss mann sich mal reintun: Das departement Elsass/Lothringen fährt einen eigenen cup mit 3 läufen plus eine eigene meisterschaft aus! Das schafft der IXS cup gerade mal im gesamten Deutschland, wobei mann ganz klar sehen muss das die arbeit in Frankreich  von den organisierten vereinen getragen ist. Daraus resultiert das deutlich mehr lizensfahrer am start sind – durch niedrige anmeldegebühren eine perfekte förderung der jugend. Paralell findet sogar ein DH rennen für kadetten ab 6 jahre statt!!

Noch ein paar bonbons: Anmeldung durch ein professionelles internet portal (wie im laufsport üblich) mit geringer startgebühr, eine flasche wein für jeden starter, transport mit bussen und anhängern, nur zwei tage rennen und kein sonderurlaub für den Freitag - so lassen wir und gerne verwöhnen: französisch eben!

 

Birk      GP's

 

Eine holzhütte auf dem campingplatz, der quasi als fahrerlager für 10€ pro nacht sehr gute dienste leistet, war das  quartier für die rumpftruppe der GP’s - ergänzt mit zwei campern eine runde sache. So hatten wir teile der Soulrider und das Amok team am abend zu gast – so soll es sein! Schon am Freitag shuttelten wir hoch in richtung Monte St. Odilie. So hatten auch unsere nicht racer Frank und Christoph, die sich an den schönen trails der gegend erfreuten,  einmal einen einblick in einen echte rennstrecke: Ein startsprung, der es in sich hat, danach eine sandpiste wie am atlantik. Nach mehreren sand anliegern und einem double dann über das knifflige roadgap. Scharf links - jetzt herrscht der schotter vor - ganz wie in einem eisenbahn gleisbett - rutschig und staubig mir mehreren anliegern und sprüngen gewürzt. Anschliessend eine lang flache tretpassage durch den wald. Plötzlich dann die sandstein felsen senkrecht hinab, links rum, kurz bergauf und erneute felsen bis zum absprung ins tal – aber hier bloß nicht zu schnell sonst ist alles vorbei bevor es zum zielsprung kommt, der ebenfalls auch gefühlvoll gesprungen werden will. Unten wartet dann an einer einzigartigen eiche baumgruppe die blohnung in form von biere und le knack.

 

     Christoph     Andy

 

Gemütlich ging es ab 11:00 uhr am Samstag nach der anmeldung zum training. Das wetter hatte ausschliesslich sonne und blauen himmel im gepäck – allerbeste bedingungen also für ein feines renn vergnügen.

Andy entschied sich schon am Freitag nicht an den start zu gehen. Seine schulter schmerzte so sehr, dass er alle rennen dieser saison absagte und erst nach einer op wieder angreifen will (DNS/DNS). Ganz grosses pech hatte der kleine Max. Nach lenker bruch und schweissnaht desaster bei seinem La Pierre im vorfeld, musste er sich ein bike von einem kumpel leihen. Schon am Freitag knallte er das bike gegen die felsen im steilstück und verkratzte beide standrohre. Im final stauchte er sich beim letzten felsabsprung zudem noch das fussgelenk – mehr pech geht nicht! (seed 4:32 / final 3:34 / gesamt 160er / junior 33er ). Niklas kam in beiden läufen gut den berg herunter und war auch recht zufrieden mit seinen soliden leistungen ( seed 3:44 / final 3:30 / gesamt 136er / senior 79er ). Birk, der als einzigster die strecke vom vorjahr kannte und sein Ion mächtig fliegen liess, legte ebenfalls zwei gute läufe hin, wurde 15er deutscher und hat für nächsten jahr drei startplätze gut gemacht ( seed 3:10 / final 3:06 / gesamt 38er / senior 24er ).

Alle top rider der deutschen szene waren angereist und so verwundert es auch nicht das stundenlang ein Andre Wagenknecht auf nummer 1 geführt wurde. Im letzten jahr noch 2er stürzte er im seeding und rollte so das feld von hinten auf  (2:53 / 10er). Schneller war dann aber doch Markus Klausmann auf seinem neuen Ghost. Vom vierten auf die nummer eins (2:43). Das nachsehen hatte die deutsche nummer 2 Max Bender aus Lahnstein. Im seeding noch auf zwei musste er die franzosen Bigoni (2:44) und Thirion (2:46) ziehen lassen und belegte wie im letzten jahr nur die undankbare nummer 4 (2:48). Frank Schneider ( 7er / 2:51 ) und Gino Schlifske ( 9er / 2:52 ) komplettierten die top ten aus deutscher sicht. Bei den frauen war dann die französin Melanie Pugin (3:21) schneller als die ewige deutsche meisterin Antje Kramer (3:26).

 

GP's     GP's

 

Alles zusammen genommen ein tolles renn wochenende mit tollem ambiente. 2011 ist gebongt, und ein enduro wochenende am Mount St Odile im sommer inclusive vin de alsace und fammkuchen schon in der GP planung....

 
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