ulrich berghäuser

Downhill & Marathon

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bericht: wheels of speed willingen 10-12 Juni2010

vom winde verweht

Noch 2006 flog die elite des downhill zirkus um worlscup punke den Ettelsberg in Willingen herunter. Damals galt die piste als revolution, mit ihrem speed und der vielen airtime. Heute geht der trend wieder zu natürlichen pisten, und so ist das spektakel auch an andere orte weitergezogen. Doch der veranstalter hat den kopf nicht in den sand gesteckt, sondern hat weitergemacht – und das mit erfolg.
So kommen alljährlich die top rider zwischen Fort William und Schladming (diesmal Leogang) um sich um das dicke preisgeld von 15.000€ zu ergattern.
In diesem jahr ist sogar die 4x EM hinzu gekommen, und man ist guter hoffnung auch den Worldcup oder die WM nochmals hier zu gast haben zu können.

Sind die top fahrer eingeladen und automatisch für das rennen gesetzt, so gestaltet sich die teilnahme für die amateure etwas steiniger. Training ist bereits am Donnerstag, aber wer kann sich schon zwei tage freinehmen ? Dann gibt es eine qualifikation, wo nur die ersten 40 von 92 ridern weiter kommen. Das bedeutet: Kein, auch nur noch so kleiner, fahrfehler erlaubt!

          

Marc konnte schon am Donnserstag fleissig heizen, während Max und Birk vom Gravity Pilots ‚extra love’ team erst spät abends am festival camp eintrafen. Gegenüber dem letzten jahr waren die trainingszeiten ziemlich eingeschränkt, das gleichzeitig für die 4x EM trainiert wurde, und sich die strecken kreuzen und sich das ziel teilen. Trotzdem war mir 3 stunden viele abfahrten möglich, da es weder stau an den gondeln noch stau auf der strecke gab. Da auch alle pro’s auf der piste waren konnte man die linen, die gafahren wurden schön vergleichen. Besonders beeindruckend war hier der ecksprung. Die elite nimmt ihn praktisch als double, landet kurz und springt komplett über das angrenzende steinfeld. Alle anderen fahren ihn eher als anliger um kontrolliert duch das steinfeld zu kommen. Leider ging das ganze furchtbar schief als ein amateur langsam auf das steinfeld zurollte und von oben die scott11 truppe angeflogen kam. In der luft kann man halt nicht bremsen oder ausweichen. Rummms.

       

Das wetter meinte es gut mit uns. Nachdem die nacht uns ein heftiges gewitter beschert hatte, war es sonnig aber sehr windig. Bei der quali blies der wind am startturm eher von hinten als von der seite, das war das ok, Nur beim ziel table zerlegte es einige mit nosedive to helm plant kamikaze wegen der böen. Es wurde nach alphabet gestartet und so war Birk schon als vierter auf der strecke.
Er stürmte mit äusserst beachtlichen 2:01 den hang hinunter und landete auf platz 2 hinter Marcel Basener (1:59), der im letzten jahr platz 4 belegte. Viele der top favoriten gelang es nicht an Birks speed heran zu kommen. Jasper Jauch, Dennis Stratmann,  Phillip Bünnemann, Tommy Herrmann, alle langsamer. Am ende blieb platz 5 übrig, ein hervorragendes ergebnis, an dem auch das unglaublich gut fliegende (und fahrende) Nicolai Ion anteil hat.

      

Weniger glück hatte Max. Nachdem er den 10m double im wald erst einmal im training genommen hatte verlies in kurzfristig der mut und er musste kompliziert ausweichen. Wie war das noch? Um etwas sicher zu springen musst du es 3 x gestanden haben. Jedenfalls langte dadurch die zeit nicht mehr für unter die ersten 40 (82er / 2:28). Marc hatte schwer mit sich und dem bike zu kämpfen als er im unteren bereich der 4x piste eintraf. Es war klar, das kann nicht reichen, und ein enttäuschter Nicolai rider trat schon vorzeitig die heimreise an (61er / 2:15). Eine 2:10 wären nötig gewesen um weiter dabei zu sein. Er will noch alle IXS cups fahren, hat also noch genug möglichkeiten sich zu beweisen.

      

Am abend und in der nacht wurde aus dem fahrer camp ein parkplatz für die Marathon teilnehmer, die am Samstag den tag dominierten. Auch hier kamen die neuzeitlichen tröten der fussball WM zu ihrer pemiäre zum einsatz – das nervt furchtbar ! Am Samstag dann noch mal 1 stunde training und schon steht das finale auf dem pogramm. Pünklich dazu hüllte sich der Ettelsberg komlett in wolken. Bei regen und nebel mit sichtweite unter 10m viel die temperatur auf unter 10°C. Wegen dieser widrigen bedingungen wurde der start verschoben und verschoben – toll für die fahrer die da oben in der kälte stehen müssen. Nachdem keine wetterbesserung in sicht kam wurde dann doch gestartet. 

      

Die favoriten, die in der quali nicht so berühmt abschnitten konnten sich nun durchsetzen, während die top 10 bei immer schwierigeren steckenbedingungen an die zeiten von Tomm Herrmann (2:06) nicht mehr heran kamen. Als Birk endlich am milka bogen angeschossen kam, und die zwischenzeit bei 1:37 stehen blieb (Tommy Herrmann 1:31), war klar das da etwas schiefgegangen, und die mission top 10 gescheitert war. Auch wenn das letze stück sehr schnell und sehr sauber war: nur platz 18 in 2:11. Was war passiert ?  Noch nicht richtig gestartet, war die sache für ihn schon gelaufen. Bereits auf der abfahrt vom starttum erwichte ihn eine sturm böe, drüchte im dortigen minigap sein vorderrad weg und er kam fast zum stand. Die folgende sprüngekombi kann aber nur mit full speed genommen werden – er musste sie komplett strampeln. Da geht mal  sekunden um sekunde ins land. Auch wenn der rest perfekt weiter lief, da war nichts mehr zu retten.

       

Wenig mitbekommen haben wir von den ganzen anderen veranstaltungen die der event noch bietet. Scott on air mit gewinner Armir, die 4x EM mit sieger Jost Wichmann und Johannes Fischbach als 5er,und dem pro dh rennen, das Aaron Gwin vor Greg Minnaar und landsmann Andrew Neethling gewinnen konnte, nachdem der quali zweite Nick Beer getürzt und der ex Weltmeister und mit favorit Gee Atherton mit platten ausgerollt waren. Zudem gab es die wohl grösste aussteller area zu bewundern mit allen namhaften herstellern am start.
Leider gabe es kaum zuschauer und kaum fotografen, was aber sicher am wetter lag und dem umstand das es kein Fronleichnam wochenende war.

Schade das das nächste WofS erst im nächsten jahr stattfindet und nicht schon am nächsten wochenend. Da müsste sich Aaron Gwinn, und mit ihm die ganze elite, warm anziehen; denn Birk wäre nicht zu stoppen  ;-))

 
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