ulrich berghäuser

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bericht: ixs german downhill cup 25-27. Juli 2010 Bad Wildbad

schwarz(regen)wald

Die wolken wapern durch den feuchten, bizarren regenwald. Es giesst bindfäden aus ihnen heraus. Die nadeln der tannen, das blattwerk der buchen, der grüne
farn und das moos - alles trieft. Fotoblitze quittieren ihren dienst, kameraobjektive sind beschlagen und unbrauchbar ob der nässe, bei der dunkelheit ist an fotos
eh kaum zu denken. Ein bachbett das in ein schlammloch übergeht. Spuren darin - viele kleine rechtecke hineingedrückt in den matsch. Nur ein fachmann
weiss um welche abdrücke der seltenen spezies des schwarzwaldes es sich hier handelt. Sind es swampthings, rain-kings oder gar wet-screams  ?

        

Zumindest am anfang musste man sagen: Schlammbad in Bad Wildbad 2010. Nachdem wochenlang bestes sommerwetter herrschte, waren die bedingungen beim vorletzten lauf der deutschen ixs rennserie eher schlecht. Andauernde regenfälle verwandelten den untergrund in eine tiefe schlammpiste. Die 1,9 kilometer lange und 230 höhenmeter umfassende strecke vom sommerberg gilt ohnehin durch die steinpassagen und abfallenden wurzelabschnitte als extrem technisch anspruchsvoll. Unter diesen bedingungen wurde sie zu einer echte herausforderung. Die grösste änderung an der strecke ist dem gleichzeitig stattfindenden Rosini musikfestival geschuldet. Statt am kurhaus war nun das ziel mitten im kurpark, was eine steile abfahrt dorthin ermöglichte statt des doofen ziehweges entlang des parkes. Der hasstunnel war mit einer wurzelschickane eingebremst und das irre letzte wurzelstück vom letzen jahr war leider ausgespart - wahrscheinlich ganz gut bei der nässe. Wegen des verlegten ziels gabs auch einen neuen shuttle abfahrtspunkt. Auf dem weg durch den kurpark dorthin ernteten die fahrer viel verständnisloses kopfschütteln der kurgäste - zwei welten treffen hier hart aufeinander.

          

Zum glück hatte das GP 'extra love' team statt camping - der um eine kleine wiese am sportplatz erweitert wurde - auf frühstückspension gesetzt. Mit dusche,
festem dach über dem kopf und trockener garage zum schrauben liess sich das wetter besser ertragen. Leider hatten zwei piloten kurzfristig abgesagt und so
waren nur noch vier GPler am start. Die aber um so erfolgreicher, auch wenn es beim seeding run noch nicht so danach aussah. Thomas kam von den beiden
junioren am schnellsten den hang hinunter (rang 14 / 4:51) während Max sich an seinem gestürzten vorgänger vorbeidrücken musste (rang 19 / 5:09). Don
Sebastians lauf kann wunderbar auf video mitverfolgt werden - die helmcam machts möglich. Sturz im oberen bereich, Alles neu gerichtet und
nachfolgerpassieren lassen. Dann aufholjagd und überholmanöver, noch ein rutscher und ab auf die rampen (rang 45 / 5:16). Erst um 16:00 war Birk an der reihe,
der es ebenfalls zu drei wegrutschern brachte und dessen wade unangenehmen kontakt zu den pedal pins hatte (rang 41 / 4:14).

           

Nach versorgen der wunde, abendlicher pizza am runden tisch, noch etwas geschraube, und das bett rief.
Sonnenschein pur dann am nächsten morgen. Während alle zum training auf die schnell abtrocknende piste gingen lag Birk erneut auf der liege zumwundspülenim krankenhaus.
Eine abfahrt zum ansehen des streckenzustandes schaffte er dann noch - mit betäubter wade!Die matschreifen mussten wieder runter, das war klar, und mit der abtrocknenden piste wurden die zeiten auch deutlich schneller. Max machte den anfang und
kam gut den hang hinunter (rang 13 / 4:20) wieder einmal schneller war unser neuzugang Thomas ( rang 8 / 4:14). Beide also in den punkterängen, wobei
Thomas in der gesamtwertung auf rang 20 vorkam und Max nun auf rang 29 liegt.
Und dann: 4:00 - Don Sebastian -  rang 1 - Hot Seat ! Fertig aber glücklich. Und das obwohl sein vordermann ihn ewig nicht vorbei liess - es wäre also noch
deutlich mehr drin gewesen (rang 11 / 4:00), und gesamtklassement 15er.
Zwei stunden später ist dann Birk als lizensler am start. Er will es sicher angehen, ein paar punkte mitnehmen und wegen seiner verletzten wade nichts
riskieren (rang 39 / 3:44). Ein gutes ergebenis allemal, auch wenn man bedenkt das 2011 hier wieder die DM ausgetragen wird - da wäre es ein platz 22 in der
klasse man !  

        

Wie im letzten jahr wird Max Bender wieder nur zweiter, und das ohne schaltwerk !!! Sieber gewinnt in abwesenheit von Klausmann (kommt er nochmal wieder?)
und Frank Schneider (wo ist der eigentlich?). Sensations dritter wird Andy Krieger. Fabian Fader macht ein gutes bild als schnellster junior auf rang 8, und
Benjamin Oluoch kann auf seiner hausstrecke mit rang 13 über sich hinauswachsen.

Für die DM 2011 ist also wieder angerichted, mit fels und wurzelwerk - aber dann bitte ohne schlamm...

 
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