ulrich berghäuser

Downhill & Marathon

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bericht: berfellemer buckel nunner renne 8-10 oktober 2010

Saisonausklang mit GP Vereinsmeisterschaft

Ritter! Ja, sie sehen aus wie Ritter. Brust- und Rückenpanzer,  Fullface Helme, Knie- und Ellenbogen Protektoren.  Sie schieben Fahrräder, so fett wie Motorräder, den Berg hinauf. Dann schießen sie zwischen Bäumen und Absperrbändern hinab durch den Wald. Einige Wanderer schauen interessiert  ob der sonderbaren Kulisse, andere kennen das schon und wundern sich über garnichts. 

     

„4. Beerfellemer Buckel-Nunner-Renne“ so nennt sich der Event mitten im schönen Odenwald. Einem Wanderziel erster Güte,  und am letzten Wochenende  Mekka der hessischen Downhillscene. Beerfelden heißt der Ort wo Wanderer und extrem Biker friedlich nebeneinander ihre wohlverdiente Freizeit in der herrlichen Natur verbringen.

     
  
Auch der größte hessische Mountainbike Verein, die ‘Gravity Pilots‘  konnten hier nicht fehlen. Wegen der lokalen Nähe, und in Ermangelung einer eigenen Strecke, hatten sie auch gleich ihre interne Vereinsmeisterschaft hier ausgefahren. Es war gewissermaßen der Saisonausklang mit Rückblick auf das ereignisreiche Jahr 2010. „ Einige von uns sind beim ‚European  Downhill Cup‘ am Start gewesen“. Von  Irland über Österreich, Frankreich, Italien bis zur Schweiz sind die Austragungsorte dieses Cups. „ Dort haben wir anspruchsvolle Strecken kennengelernt, viele Freundschaften geschlossen, und reichlich Erfahrung gesammelt“, berichtet Max Mittelbach (19). Gesammelt hat er nicht nur Erfahrung, sondern auch Punkte für die Gesamtwertung der Europäischen Meisterschaft. Platz 10 der Gesamtwertung bei der Jugend unter 19 sprangen dabei heraus. Gravity Pilot Neuzugang Rene Bloechle stand sogar mit Rang 3 auf dem  Podest der europäischen Gesamtwertung.

     

„ Wir wollen die Jugend für diesen neuen Sport begeistern, und sind sehr froh eine Partnerschaft mit einem der renommiertesten deutschen Radschmieden eingegangen zu sein“,  sagt Andreas Oswald, Chef des Gravity Pilots  Downhill Teams ‚extra love‘.   „Das erfolgreiche Engagement mit Nicolai wird auch 2011 fortgesetzt werden!“  Andreas weiß wovon er redet. Selbst Fahrer eines Nicolai Bikes  belegte er beim letzten Lauf des German Downhill Cups  in Thale den 5. Platz der bei den Senioren. 

     

Auch Birk Berghäuser (19) ist auf einem solchen downhill Boliden unterwegs. Allerdings startet er bei der ‚elite men‘ . „ Hier stehst du mit dem amerikanischen Meister Aron Gwinn am Start, oder bist mit den Downhill  Weltmeistern und Wordcup Gewinnern Greg Minaar (Südafrika) oder Gee Atherton (England) auf der Piste“, weiß er zu berichten. „Klar dass du da nicht auf dem Podest landest!“  Aber der amtierende Hessische Downhill  Vizemeister braucht sich nicht zu verstecken, immerhin rangiert er unter den top twenty der deutschen Elite Downhiller.
Echtes  Königswetter war angesagt – Altweibersommer pur oder doch lieber downhillmoscher Herbst ? Das Fahrerlager war nicht wirklich gefüllt, wer will bei den Temperaturen und dem steinigen Untergrund schon Campen, zumal es in diesem Jahr keine Duschmöglichkeit gab  Umso schöner war’s, vor allem dank Marvins Oma. Ja, die gibt es wirklich und die hat sich sagenhaft ins Zeug gelegt. Nicht nur Frühstück mit Kaffe und Brötchen hielt sie bereit. Bis zum allerletzten Moment  wurde noch Kuchen und Gegrilltes gereicht. Ein Catering der Extraklasse – eigentlich konnte sie den gesamten Platz verköstigen.

     

Gefahren wurde abwechselnd auf zwei Stecken, die mit Anliegern gespickt waren, aber auch jede menge Drops, offene Kurven, Sprünge, Wallride und Steinfeld aufwiesen. Aber alles war fahrbar. Das zeigten vor allem die Kids. Wegen des starken Andranges musste gar eine dritte Jugendwertung her-
Auch die Beerfellemer Grew  hatte sich was besonderes einfallen lassen. Am Samstag gab’s einen Bunny Hop contest mit viel mukke vom redbull  truck. Klar das Dominic von den Gravity Pilots mit rockte und gar den zweiten Platz belegte. Dann waren Einradfahrer auf der Piste. Sowas hast du noch nicht gesehen. Die fahren glatt den North-Shore Sprung runter. Ok nicht alle, aber es war ja auch kein Geringerer als der Weltmeister dieser Disziplin am Start. Ein weiters Spässle war in den Wallride eingebaut. Wer es schaffte das implementierte Kettenritzel zu überfahren bekam einen Bonus von -3 Sekunden- Spätestens hier war klar: Es ging mehr um Spass . Entsprechend war dann auch die Zeitnahme. Da waren die Damen genauso schnell wie die schnellsten Herren, und ein Hardtail Fahrer sollte aufs Podest, was er verdutzt und richtiger weise ablehnte.
Mit den finalen Podestplätzen konnte man sich dann doch arrangieren. Ganz oben, der wie entfesselt rasende Josua Hein, der ja spätestens seit seinem  2. Platz in Thale ganz nach vorne schoss. Mit Kevin Schramm folgte ein Lokal, der schon im letzten Jahr den Sieg für sich buchte. Auch Benjamin Ouloch stand im letzten Jahr mit auf dem Podest.,hat er doch eine tolle Saison 2010 hingelegt. Birk blieb nur der Trost des Vereinsmeisters. Er kam in allen Läufen auf Rang vier. Da ist es müßig darüber zu diskutieren und zu spekulieren warum Benjamin seinen 1, Lauf nach defektem Schaltwerk wiederholen durfte, zumal Birk im 2. Lauf schneller war als er.
Auch die andern GPler schlugen sich bestens - schade nur das Olli im ersten Lauf stürzte, zur Untersuchung in die Klinik musste, aber zum  Glück wieder wohl auf ist.

     

Das Rennen in Beerfelden brachte den Gravity Pilots viel Spass. Aber viel lieber hätten sie ihre interne Meisterschaft auf einer eigenen Strecke ausgefahren. „Wir kämpfen für eine legalisierte Abfahrt im Wiesbadener Stadtwald, um ein Miteinander von Bikern und anderen Freizeit suchenden Menschen in der Natur zu gewährleisten“. So der Vereinsvorsitzende Sebastian Kammerer, der im Übrigen beim Europäischen Downhill Cup den 25. Rang der Gesamtwertung bei den Senioren einfuhr.
Der Bike Park Beerfelden ist auf dem besten Wege ein Beispiel für alle anderen Legalisierungsprojekte zu werden, strebt der Park doch als erster in Deutschland die Bezeichnung „Sport- und Erholungsnutzwald“ an und ist ein absoluter Vorreiter. Das wäre ein Präzedenzfall und könnte viele Legalisierungsprojekte erheblich erleichtern. Noch ist es ein steiniger Weg  für eine legale Abfahrt an den  Taunushängen bei Wiesbaden. Aber das die ‚Gravity Pilots‘ Kraft  und Ausdauer haben wurde an diesem Rennwochenende, und im ganzen Jahr 2010 eindrucksvoll bewiesen.

     
  
Hier diie Ergebnisse der Vereinsmeisterschaft, und  gleichzeitig die Reihenfolge der Bilder:

1. Birk             1. M1 (3:30)
2. Waschtl       2. M1 (3:44)
3. Christoph    3. M1 (3:47)
4. Marven       1. J    (3:53)
5. Benedict      4. M1 (3:58)
6. Rainer         5. M1 (4:01)
7. Tobi            1. M2 (4:02)
8. Benni          6. M1 (4:19)
9. Peter           1. J2 (4:26)
10.Rawgner     1. M3 (4:31)
11.Christian      7.M1 (4:36)
12.Olli              2.M2 (DNF)

 
 
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